Der Begriff „Pflanzenschutz“ fasst eine Reihe von agronomischen Maßnahmen zusammen, von denen der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (PSM) nur eine Variante ist. Besonders für den Einsatz von PSM bestehen EU-weit rechtliche Regelungen zu Prüfung, Zulassung, Handel und Anwendung. Pflanzenschutz wird als unverzichtbar für die Ernährungssicherung angesehen. Prinzipiell müssen sich Pflanzenschutzmaßnahmen auf das unerlässliche Mindestmaß beschränken. Lebensmittel unterliegen einer ständigen Überwachung auf eventuelle Rückstände von PSM. EU-weit liegen dazu fundierte methodische Vorschriften und Rückstandshöchstgehalte vor, die erhebliche Sicherheitsmargen einschließen. |
Behauptet wird: |
Fakt ist: |
Eine Reduktion des Einsatzes von „Pestiziden“ um z.B. 50% beeinträchtigt den Getreideertrag nicht. (BUND, 2014) [http://www.bund.net/themen_und_projekte/chemie/pestizide/gefahr_fuer_die_natur/lebensraeume/pestizidebedrohenvielfaltaufwiesenundweiden/]. |
Richtig ist, dass die Landwirte in befallsschwachen Jahren nur ein Minimum an PSM einsetzen. Das darf jedoch nicht verallgemeinert werden. Darüber hinaus können reduzierte Aufwandmengen die Ausbildung von Resistenzen beim Schadorganismus fördern.
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Pestizide sind gefährlich, wie ihre Einnahme in suizidaler Absicht in „ärmeren Ländern“ beweist. (BUND, 2014) [http://www.bund.net/themen_und_projekte/chemie/pestizide/gesundheitsgefahren/] |
Entscheidend ist immer die Dosis. Bei Selbstvergiftungen werden in der Regel PSM-Mengen eingenommen, die ein Vielfaches der im Pflanzenschutz zulässigen Aufwandmengen darstellen.
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„Pestizid“ ist ein Sammelbegriff für über tausend verschiedene Giftcocktails.
(BUND, 2014) [http://www:bund.net/themen_und_projekte/chemie/pestizid/gesundheitsgefahren/krank_durch_pestizide)
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Der Begriff „Pestizid“ ist im englischen Sprachgebrauch das wertungsfreie Synonym für Pflanzenschutzmittel (PSM) und beschreibt Stoffe, die zum Schutz der Pflanzen vor Schaderregern jeder Art eingesetzt werden. In Deutschland dagegen wird mit diesem Begriff unter Bezug zur Pest generell große Gefahr suggeriert. „Giftcocktail“ unterstellt fälschlicher Weise, es handle sich bei PSM um unkontrollierte Mischungen mehrerer Wirkstoffe. 70 % der derzeit zugelassenen PSM enthalten jedoch nur einen Wirkstoff, weniger als 5 % sind als giftig bzw. sehr giftig eingestuft. |
„Die Wirkung von Insektiziden reicht von einer Schädigung der Reizleitung im Nervensystem und der Hemmung der Blutgerinnung bis hin zur Lähmung des Atem- und Kreislaufsystems.“ (PAN Germany, 2014 )[http://www.pan-germany.org/download/Vergift_DE-110612_F.pdf] |
Es ist richtig, dass die meisten insektiziden Wirkstoffe in das System der Reizleitungen eingreifen und dabei unterschiedliche Symptome hervorrufen.
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„ Mehr als 2000 Männer und Frauen in Afrika, Asien und Lateinamerika wurden interviewt. Die Auswertung … zeigt vielfach vorkommende Gesundheitsschäden durch verschiedene Pestizide in unterschiedlichen Anbaukulturen. (Umweltrundschau, 2010 [http://www.umweltrundschau.de/cms/the-news/638-gesundheitliche-folgen-von-pestizideinsaetzen] |
Mit mehr als 2000 Probanden kann man eine sehr solide statistisch auswertbare klinische und toxikologische Untersuchung durchführen. Dagegen sind Interviews ohne begleitende medizinische Befunde völlig ungeeignet und führen zu solchen nicht belastbaren Bemerkungen wie „vielfach vorkommende Gesundheitsschäden durch verschiedene Pestizide in unterschiedlichen Anbaukulturen“.
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Pflanzenschutzmittel sind chemische oder biologische Mittel zur Abwehr oder Bekämpfung von Schadorganismen an Kulturpflanzen. Sie stören oder hemmen die Entwicklung von Schadorganismen. Die Zulassung solcher Stoffe unterliegt dem europäischen und nationalen Recht. Anwender von Pflanzenschutzmitteln müssen profunde Fachkenntnisse nachweisen. |
Impressum: Prof. Dr. Gerhard Breitschuh
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Die Agrarfakten "Landwirtschaft und Energiewende" von Thorsten Breitschuh, Gerd Reinhold und Gerhard Breitschuh wurde am 9. Juli 2022 freigeschaltet. Bisher identifizierten sich weitere 16 Fachkolleginnen und -kollegen mit diesen Aussagen. Lesen sie die Agrarfakten hier: AF Energie 38...
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Das AgrarFakten-Extra "Der THG-Saldo ist entscheidend" von Gerhard Breitschuh, Gerd Reinhold und Thorsten Breitschuh wurde am 5. Januar 2022 freigeschalteet. Bisher identifizierten sich weitere 20 Fachkolleginnen und -kollegen mit diesen Aussagen. Lesen Sie das komplette AgrarFAkten-Extra hier:...