Was ist Fakt in der Landwirtschaft ?

Ist die Moderne Nutztierhaltung notwendig und verantwortbar?

Die ausführlichen Fragen und Antworten finden Sie unter: AF Tier 40 20151011.pdf (210 kB)

Moderne Tierhaltung wird in der Öffentlichkeit seit Jahren immer kritischer wahrgenommen. Wunschvorstellungen und Realität liegen gerade beim Verbraucher von Fleisch, Wurst, Milch und Eiern weit auseinander. Er möchte stets über preiswerte tierische Erzeugnisse in höchster Qualität verfügen, die Tierhaltung jedoch in idealisierter Weise praktiziert sehen. Begriffe wie Tierfabriken, Massentierhaltung, Qualzucht usw. resultieren aus diesem emotionalen Konflikt und sind geeignet, die allgemeine Meinung zu beeinflussen sowie die Arbeit von Tierhaltern und –pflegern zu diskreditieren,  wobei die fachliche Seriosität oft fehlt, wie nachstehende Beispiele zeigen:

Behauptet wird:

Fakt ist:

„Regelmäßig fordern 80 bis sogar 90 Prozent (der Bevölkerung) ein Ende der Intensivtierhaltung, d.h. der Tierfabriken“. https://www.vgt.at/presse/news/2015/news,020150622es.php

 Im Kaufverhalten der Verbraucher ist diese Mehrheit nicht zu konstatieren. Solche Befragungen müssten in der Gegenüberstellung zumindest folgende Alternativen enthalten:

  • Fleisch aus Großanlagen und deren Preis"
  • Fleisch aus Haltungsalternativen und deren Preis"

Abgesehen davon belegen seriöse Bewertungen zur Tiergerechtheit keine Abhängigkeit von der Stallgröße, sondern von den Haltungsbedingungen innerhalb der Ställe und Tiergruppen.

Besonders problematisch erscheinen die Zuwächse  (der Tierhaltung) auch, wenn man deren regionale Verteilung innerhalb des Landes Niedersachsen betrachtet bzw. die Zuwächse in den Kreisen, in denen die Grenze von 2,0 Großvieheinheiten (GV) pro ha Landwirtschaftsfläche bereits deutlich überschritten ist:

http://db.zs-intern.de/uploads1358519241-2013_01_16_ Gruene_Tierhaltungsanlagen_Deutschlannd.pdf

Es gibt aus der Sicht der Futterversorgung und der Gülleverwertung objektive Obergrenzen der Tierbesatzdichte in GV/ha LF. Bei zu hoher Tierbesatzdichte leistet der Gülleexport in vieharme Ackerbauregionen unter Hinnahme entsprechender Transportaufwendungen Abhilfe. Bei durchschnittlich 0,7 GV/ha in Deutschland handelt es sich also um das Problem der Regionen mit sehr hohem Tierbesatz.

Kastenstände sind „...der Horror jeder Zuchtsau“, „Die Schweine müssen dann aber immer noch etwa 6 Monate pro Jahr im Kastenstand ausharren“

http://vgt.at/actionalert/kastenstand/index.php

In der Tat stellt die Arretierung der Zuchtsauen in Kastenständen für die Zeitspanne (fünf Tage vor dem erwarteten Abferkeltermin bis 21 Tage nach der Geburt) eine Einschränkung der Bewegungsfreiheit der Sauen dar. Bei 2,3 Würfen/Jahr ergeben sich 2 Monate/Jahr Arretierungszeit im Kastenstand. Weltweit durchgeführte Untersuchungen ergaben bei der Haltung ohne Kastenstand etwa 3 % mehr Ferkelverluste. In Deutschland würden 3 % höhere Ferkelverluste pro Jahr etwa 1,8 Mio mehr tote Ferkel bedeuten!

Effizienz, Umweltverträglichkeit und Tiergerechtheit sind gleichberechtigte und unabdingbare Voraussetzungen für die moderne Nutztierhaltung. Dies gilt unabhängig von der Stallgröße und der Wirtschaftsweise.

Haben wir mit unseren Thesen Ihr Interesse geweckt? Alle Fragen und Antworten zum Thema finden Sie hier.

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