Was ist Fakt in der Landwirtschaft ?

Umweltverträgliche Landwirtschaft

Öffentlich wird die konventionelle Landwirtschaft vielfach mit Umweltbelastungen gleichgesetzt. Dieses  Urteil/Vorurteil erfolgt rein gefühlsmäßig ohne objektive Beurteilungsgrundlage. Das prägt  auch  die Auseinandersetzung  wie die folgenden Behauptungen belegen:

Behauptet wird:

Fakt ist:

Die konventionelle Landwirtschaft führe zu schweren Umweltbelastungen und mache eine Agrarwende zu einer „ökologisch und bäuerlich verträglicheren Landwirtschaft“ erforderlich.

(Deter,A., 2013: Germanwatch und AbL fordern Agrarwende.www.topagrar.com/news/Home-top-News)

Umweltbelastungen sind primär ein Managementproblem. Sie erfordern keinen Wechsel der Landbauform, sondern die messbare Definition von Umweltverträglichkeit auf deren Grundlage festgestellte Mängel behoben werden können.

Der Öko-Landbau sei die Antwort auf die industrielle Landwirtschaft.

(Totz, S., 2012: Nachhaltige Landwirtschaft: Vielfalt statt Einfalt. www.greenpeace.de/themen/landwirtschaft)

Umfangreiche Analysen beweisen, dass Betriebe des konventionellen wie des Öko-Landbaus umweltverträglich wirtschaften können.

Unter einer intensiven Landwirtschaft könne die Bodenfruchtbarkeit stark beeinträchtigt werden, so dass trotz reichlicher Düngung die Erträge abnähmen.

(Intensive Landwirtschaft im Jongebesch.www.webje.net/mirador/landwirtschaft.pdf?)

Durch die Intensivierung sind in den letzten 50 Jahren die Erträge fast verdreifacht worden, und dieser Prozess muss weiter gehen, wenn die globalen Probleme der Welternährung gelöst werden sollen.

Vor allem im Osten Deutschlands lägen die Humusgehalte zum Teil unter zwei Prozent und würden die Bodenfruchtbarkeit gefährden.

(Netz, H., 2012: Die Haut der Erde. NABU Magazin Naturschutz heute. Jg. 2012, Heft 1)

Die Beurteilung der Humusgehalte muss in Abhängigkeit von den Standortbedingungen erfolgen. Auch in den Sandböden im Osten Deutschlands sind Humusgehalte von < 2 % angemessen und die betrieblichen Humussalden hoch bis sehr hoch.

Langfristig könne nur eine nachhaltige Landwirtschaft (Öko-Landbau) die Welternährung sicherstellen.

(Totz, S., 2012: Nachhaltige Landwirtschaft: Vielfalt statt Einfalt. www.greenpeace.de/themen/landwirtschaft )

Das ist ein realitätsferner Glaube, der die globalen Herausforderungen (z.B. die notwendige Steigerung der Getreideproduktion bis 2030
um 60 %) ignoriert.

Die intensive Landnutzung überdünge gnadenlos die Böden 1), bedrohe das Edaphon 2) und vernichte sich selbst durch Erosion und Kunstdüngereinsatz 3).

 1) Schönauer, S., 2005: Trinkwasser in Gefahr.
      UGB-Forum 3/05
 2) www.pnas.org/cgi/doi/10.1073/pnas.130519810
 3) Epoch Times 2012;
     www.epochtimes.de/nachrichten/print/
     Biodiversität)

Auch viele  hochproduktive Betriebe wirtschaften umweltverträglich. Nicht die Intensität ist entscheidend für bestehende Umweltbelastungen, sondern das betriebliche Management. Ein objektives Bewertungsverfahren z.B. KUL erkennt bestehende Mängel und deren Ursachen und befähigt den Landwirt diese abzustellen.

Umweltbelastungen sind weniger eine Frage von Intensität und Landbauform, sondern des betrieblichen Managements. Dieses muss befähigt werden, Mängel zu erkennen und abzustellen. Dazu dienen objektive und wissenschaftlich akzeptierte Verfahren. Analysen mit dem Systems KUL mit bislang 792 Auswertungen aus allen Bundesländern zeigen z.B., dass die Betriebe bereit und in der Lage sind, erkannte Mängel zu beseitigen. Eine zertifizierte Umweltverträglichkeit erreichten sowohl  hochproduktive, konventionelle Betriebe als auch Betriebe des Öko-Landbaus. Ergebnisse mithin, die ein Umdenken erfordern.


Fragen und Antworten zu den Agrarfakten Umweltverträgliche Landwirtschaft finden sie unter:                                                             AF KUL 42 201213.pdf (464111)                                               

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